Die Unterirdischen von Rambin

Erzählt von Roth Stein
Frei nach Motiven von Ernst Moritz Arndt

Einst lebte eine arme Bauersfamilie bei Rambin, die hießen Jakob und Wilhelmine Dietrich. Sie waren rechtschaffene und arbeitsame Menschen und verdienten den Lebensunterhalt für sich und ihre vier Kinder durch ihrer Hände Arbeit. Ihren Garten bewirtschafteten sie sorgsam, so dass er viele Früchte hervorbrachte. Die Ernte war oft so reichlich, dass die Bauersfrau vieles davon auf dem nahen Markt verkaufen konnte. Alle Kinder halfen fleißig mit und jedes Kind hatte seine eigenen Aufgaben. So musste sich Marie um die Kaninchen, Paul um die Hasen, Anna um die Hühner und der kleine Johann um das Hüten der Kühe kümmern. Da dies für den kleinen Johann doch eine recht verantwortungsvolle und schwierige Aufgabe war, half ihm der alte und erfahrene Kuhhirte Klas Starkwolt aus Rothenkirchen dabei. Der alte Klas wusste viel und erzählte die schönsten Geschichten, so dass er alsbald der beste Freund des kleinen Johann war. Besonders viele Geschichte wusste der Kuhhirt von den zahlreichen Unterirdischen zu erzählen, die in den neun Bergen bei Rambin lebten seit die Riesen Rügen verlassen hatten. Der kleine Johann hörte dem alten Klas wie gebannt zu und bat ihn Tag um Tag, neue Geschichten von den Unterirdischen zu erzählen. All die Geschichten setzten sein Herz so in Flammen, dass er des Abends, wenn er heim musste, mit sausendem Haar über die Felder rannte, als liefen die Unterirdischen als Jäger, die ihn fangen wollten, hinter ihm her….